Einladung Führung auf dem Waldenserweg am 02.11.2025
Die Hugenotten und Waldenser nach der Reformation
Geschichte und kulturelle Vielfalt erleben
📅 Termin: Sonntag, 02. November 2025
🕙 Treffpunkt: 14:00 Uhr vor der Waldenserkirche Karlsruhe-Palmbach, Talstraße 43
📌 Waldenserweg Palmbach
Führung zum Reformationstag: „Die Hugenotten und Waldenser nach der Reformation“
Der Waldenserverein Palmbach e. V. lädt am 02.11.2025 herzlich zu einer geführten Entdeckungstour auf dem kulturhistorischen Waldenserweg ein.
Anlässlich des Reformationstags werden die Stationen des Palmbacher Waldenserwegs vorgestellt. Dabei erfahren die Teilnehmenden, warum Hugenotten und Waldenser im 17. Jahrhundert als protestantische Minderheiten im katholischen Frankreich unter Ludwig XIV. (1638–1715) Verfolgung erlitten und nach dem Widerruf des Edikts von Nantes (1685) ihre Heimat verlassen mussten. Über 200.000 Hugenotten flohen aus Frankreich, rund 3.000 Waldenser aus Norditalien. Viele fanden in deutschen Fürstentümern eine neue Heimat.
Auch in unserer Region wurden Waldenser und Hugenotten angesiedelt. Im Mai 1701 fanden Flüchtlinge zunächst im damaligen württembergischen Grünwettersbach Zuflucht und gründeten ein Jahr später die Waldenserkolonie Palmbach. Welche Herausforderungen sie beim Neuanfang überwinden mussten, zeigt die Führung anschaulich.
Wussten Sie? - Palmbach ist der einzige Karlsruher Stadtteil und die einzige Gemeinde in unserer Region, die von den Waldensern gegründet wurde. Vor 324 Jahren, am 04. Mai 1701, kamen die Waldenserflüchtlinge ins damalige württembergische Grünwettersbach und gründeten dort ein Jahr später die Waldenserkolonie Palmbach.
Wie und wieso die Waldenser nach Grünwettersbach kamen und wie es dann in schwierigen Zeiten weiter ging, können Sie bei der Führung erfahren. Erst 24 Jahre nach ihrer Ankunft in Grünwettersbach wurde 1725 unter Pfarrer Jacques Resplandin die erste Kiche gebaut. Sie wurde unter Pfarrer Theodor Aubert eingeweiht und war ein kleine, hauptsächlich aus Holz gebaute Kirche. Bisher mussten die Waldenser ihren Gottesdient im Freien oder in einer Scheune abhalten.
Der Waldenserweg ist ein etwa ein Kilometer langer kulturhistorischer Themenweg. Er erinnert mit seinem Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“ an die Gründung von Palmbach und an die Verfolgung der Waldenser, die wegen ihres protestantischen Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
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Herzlich willkommen im Waldenserort Palmbach
„Lux lucet in tenebris“ – „Das Licht leuchtet in der Finsternis“
Mit diesem Leitspruch der Waldenser heißen wir Sie herzlich willkommen auf der Webseite des Waldenservereins Palmbach e.V.
Sie interessieren sich für die Geschichte der Waldenser und den Waldenserort Palmbach? Dann sind Sie hier genau richtig. Der Waldenserweg Palmbach ist ein kulturhistorischer Themenweg im Karlsruher Stadtteil Palmbach, der von der Stadt Karlsruhe und der Ortsverwaltung Wettersbach initiiert und zum Stadtjubiläum im Jahr 2015 eröffnet wurde. Er erinnert an die Gründung des Ortes durch Waldenser, die wegen ihres reformierten Glaubens aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Palmbach, heute ein Höhenstadtteil am Rande des Schwarzwalds und seit 2021 Teil des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, gilt als südöstliches Eingangstor zur Stadt Karlsruhe. Der Waldenserweg sowie das Waldenserdenkmal „Tor des Ankommens“ halten die bewegte Vergangenheit des Ortes lebendig. Entlang des Waldenserwegs erzählen 24 reich bebilderte Schautafeln an 12 Stationen die eindrucksvolle Geschichte der Waldenser sowie die Entwicklung Palmbachs von seiner Gründung bis heute. Wenn unsere Seite Ihre Neugier geweckt hat, laden wir Sie herzlich ein, unseren Ort persönlich zu besuchen und Geschichte vor Ort zu erleben.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende und schöne Zeit im Waldenserort Palmbach.
Ihr Waldenserverein Palmbach e.V.
Roland Jourdan und Peter Hepperle
Wir feiern Jubiläum
Heute vor 10 Jahren (am 13.09.2015) wurde das Waldenserdenkmal und der Waldenserweg feierlich eingeweiht.
Hier finden Sie unsere Bilderserie von der Einweihungsfeier im Jahre 2015.
Führungen
Sie planen einen Vereins-, Betriebs-, Gemeinde- oder Schulausflug in den geschichtsträchtigen Waldenserort Palmbach?
Wir bieten regelmäßig geschichtliche Führungen auf dem Waldenserweg und durch den Waldenserort Palmbach an. Lassen Sie sich beim Erkunden des Weges auf eine eindrucksvolle Zeitreise ein. Der Waldenserverein lädt interessierte Besuchergruppen herzlich zu fachlich fundierten Führungen ein. Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin. Erfahren Sie mehr über die bewegte Geschichte der Waldenser – Ein fester Bestandteil der Führung ist auch die Besichtigung der Waldenserkirche mit geschichtlicher Einführung. Weitere Informationen zu den Führungen finden Sie hier.
Nächste öffentliche Führung:
Sonntag, 02. November 2025 um 14.00 Uhr: Führung auf dem Waldenserweg "Die Hugenotten und Waldenser nach der Reformation"
10 Jahre Führungen am Waldenserweg – Eine Erfolgsgeschichte
Wer erinnert sich noch an unsere allererste Führung auf dem Waldenserweg in Palmbach?
Am 13. September 2015 begleiteten wir – unterstützt vom Künstlerpaar Barbara Jäger und OMI Riesterer – unsere erste Besuchergruppe. Geplant war damals nur diese eine Führung, anlässlich der Einweihung des Waldenserweges zum Stadtgeburtstag 300 Jahre KA..
Doch es kam anders: Bereits am Festwochenende erreichten uns die ersten Anfragen nach weiteren Führungen. Zu unserer Überraschung war es vor allem geschichtsinteressiertes Publikum von außerhalb, das sich für die Palmbacher Waldensergeschichte begeisterte. Bald folgten auch Gruppen, die einen Tagesausflug nach Palmbach planten – häufig in Verbindung mit einem Besuch im Badischen Schulmuseum. So wurde die Geschichte der Waldenser in Palmbach wieder lebendig und fand über zahlreiche Veranstaltungen und Führungen ihren Weg zu einem breiten Publikum.
Seit 2015 durften wir 76 Führungen durchführen und dabei rund 1.400 Gäste begrüßen. Neben unseren vier regelmäßigen Sonntagsführungen im Jahr kamen auch viele Besuchergruppen: Wandervereine, Seniorenausflüge, Kirchengemeinden, Lehrergruppen und Firmen. Besonders erfreulich ist das große Interesse von Besucherinnen und Besuchern aus nah und fern an der bewegenden Waldensergeschichte – und an ihrem christlichen Hintergrund.
Wir sind glücklich, dass die Verbindung von kulturellen Angeboten wie Waldenserweg, Waldenserkirche und Badischem Schulmuseum, zusammen mit der örtlichen Gastronomie, unserem Waldenserort Palmbach neues Leben eingehaucht hat. Mit einem derartigen Zuspruch hätten wir niemals gerechnet – umso größer ist heute unsere Freude und unser Dank!
👉 Herzliche Einladung: Besuchen Sie eine unserer nächsten Führungen und lassen Sie sich von der Geschichte der Waldenser begeistern.
Alle aktuellen Termine und Informationen finden Sie hier auf unserer Webseite.
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Karlsruhe - Palmbach: Wissenswertes, Tipps, Sehenswürdigkeiten
Waldenserort Palmbach
Herzlich willkommen! - Wir freuen uns, dass Sie hier sind.
In unseren Karlsruher Bergdörfern, zu denen auch der Waldenserort Palmbach zählt, verbindet sich die herrliche Landschaft des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord mit dem städtischen Flair der nahliegenden Großstadt Karlsruhe. Unweit der Innenstadt laden die Höhenstadtteile zum Wandern und Verweilen in Wäldern mit traumhaften Ausblicken in die Rheinebene ein. Unsere Region bietet zahlreiche schöne Wandermöglichkeiten.
Sie finden hier Informationen über die Region Karlsruher Berggdörfer und insbesondere über den Waldenserort Palmbach, heutiger Höhenstadtteil und südöstliches Eingangstor nach Karlsruhe
Naturpark Schwarzwald
Kultur, Natur und Tourismus im Bereich unserer Karlsruher Bergdörfer: Wir freuen uns, Sie als "Waldenserort im Naturpark Schwarzwald" begrüßen zu dürfen.
Im Januar 2021 erfolgte der Beitritt der Karlsruher Stadtteile Durlach, Wolfartsweier, Hohenwettersbach, Stupferich, Grünwettersbach und Palmbach zum Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Durch verschiedene Gebietserweiterungen wird der Naturpark um 46.000 Hektar erweitert und wird so, mit einer Gesamtfläche von rund 420.000 Hektar, zu Deutschlands größtem Naturpark. Durch die Zusammenführung von Landschaft, Landnutzung und Tourismus sollen positive nachhaltige Effekte für die ganze Region erzielt werden. Durch die Gebietserweiterung werden weitere Entwicklungen für den Naturpark, insbesondere in den Randbereichen, ermöglicht.
Tauchen Sie ein in die Geschichte und Kultur unserer Stadtteile, entdecken Sie verborgene Schätze und lassen Sie sich von der Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, prachtvollen Wäldern und Streuobstwiesen verzaubern. Von historischen Bauwerken über das Schulmuseum bis hin zu idyllischen Wander- und Radwegen - hier ist für jeden etwas dabei.
Hier finden Sie den Waldenserweg:
76228 Karlsruhe – Palmbach, entlang der Talstraße, der Henri-Arnaud-Straße und der Grünwettersbacher Straße
Die Wegpunkte des kreuzförmig angelegten Waldenserweges richten sich nach den historischen Gegebenheiten der Örtlichkeiten, weshalb die Erkundung des Weges an jeder beliebiger Stelle begonnen werden kann.
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Ausstellung: Wurzeln schlagen. Menschen und Pflanzen im Exil
Rückblick: Kochkultur und eingeführte Pflanzen der Hugenotten und Waldenser
Unsere Ausstellung in der Waldenserkirche Palmbach war ein voller Erfolg – und hat alle Erwartungen übertroffen. An insgesamt 26 Ausstellungstagen bis einschließlich 16. September kamen rund 700 Besucherinnen und Besucher zu uns. Das große Interesse und die positive Resonanz haben uns überwältigt. Viele Gäste reisten aus benachbarten Hugenotten- und Waldenserorten wie Neureut, Friedrichstal oder Mutschelbach an, auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus dem Enzkreis nutzten die Gelegenheit, die Wanderausstellung zu erleben.
Große Vielfalt – großes Interesse
Um die Hintergründe der Ausstellung noch greifbarer zu machen, boten wir sechs Führungen an, die allesamt gut besucht waren. Ein besonderer Höhepunkt war der Gottesdienst mit Pfarrerin Maria Götz, der inmitten der Ausstellung gefeiert wurde. Auch am Tag des offenen Denkmals herrschte reger Betrieb. Viele Interessierte kombinierten den Ausstellungsbesuch mit einer Führung über den Waldenserweg durch unseren Ort und konnten so Geschichte im Kirchenraum und draußen im historischen Waldenserort zugleich erleben.
Inhalte mit europäischem und lokalem Bezug
Die internationale Wanderausstellung „Wurzeln schlagen – Menschen und Pflanzen im Exil“ ist Teil einer europäischen Gesamtausstellung zum Thema „Exil, Integration und Verwurzelung“. Sie zeigt, welchen Beitrag die Glaubensflüchtlinge – Hugenotten und Waldenser – zur Kulturgeschichte von Ackerbau, Gartenbau, Ernährung und Kochkunst geleistet haben.
In Palmbach wurden diese Inhalte durch zahlreiche lokale Besonderheiten ergänzt. Eine Fotoschau mit alten Palmbacher Aufnahmen unter dem Motto „Landwirtschaft wie sie früher war“ rief bei vielen Gästen persönliche Erinnerungen wach. Historische Leihgaben aus dem Ort verliehen der Ausstellung zusätzlich ein authentisches, heimatnahes Flair. Auch kulinarische Elemente wie Kartoffeln, das Waldenserbrot der Bäckerei Nussbaumer oder die Maulbeer-Marmelade erinnerten an das kulturelle Erbe der Glaubensflüchtlinge. Besonders die Marmelade erfreute sich so großer Beliebtheit, dass mehrfach Nachschub aus Italien bestellt werden musste. Große Aufmerksamkeit fand außerdem der Bereich zum Tabakanbau in Palmbach. Viele Einheimische nutzten die Gelegenheit, hier von ihren eigenen Erlebnissen und Erinnerungen zu berichten.
So wurde für alle Besucherinnen und Besucher anschaulich, wie eng europäische Geschichte, Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährung miteinander verflochten sind – und wie sehr diese Zusammenhänge bis heute nachwirken.
Europäische Dimension
Die Ausstellung ist eng mit dem Hugenotten- und Waldenserpfad verbunden, einem 2.500 Kilometer langen europäischen Kulturfernwanderweg, der durch Deutschland, Frankreich, Italien und die Schweiz führt. Träger der 1.000 Kilometer langen Teilstrecke in Deutschland ist der Verein Hugenotten- und Waldenserpfad e. V., der die Ausstellung konzipiert hat. Der Pfad verbindet historisch bedeutende Orte, Kirchen und Kolonien, die an die Geschichte der Hugenotten und Waldenser erinnern und sie im europäischen Kontext sichtbar machen.
Fotos und Videos der Ausstellung
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Nächste Ausstellungsorte
🌱 Wanderausstellung „Wurzeln schlagen – Menschen und Pflanzen im Exil“ 🌱
- Neuhengstett, Kreis Calw, Neues Museum 12.10. bis 02.11.2025
- Oberderdingen, Rathaus, 09.11.bis 15.11.2025
- Pforzheim, Auferstehungskirche, 16.11. bis 07.12.2025
Ein großes Dankeschön
Zum Abschluss möchten wir uns herzlich bedanken. Unser Dank gilt dem Verein Hugenotten- und Waldenserpfad e. V. für die spannende Ausstellung, der Evangelischen Gemeinde Bergdörfer für die Nutzung der Waldenserkirche sowie allen Helferinnen und Helfern, die tatkräftig unterstützt oder den Ausstellungsdienst übernommen haben. Ebenso danken wir dem Badischen Schulmuseum und dem Bauernmuseum Graben für wertvolle Leihgaben. Nicht zuletzt gilt unser Dank den Bergdorf-Profis, Edeka Piston und der Bäckerei Nussbaumer für ihre Unterstützung.
Ohne euch alle wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen!
Euer
Waldenserverein Palmbach e. V.,
Roland Jourdan, Vorsitzender
Aktuelle Meldungen
- Samstag, 13.09.2025 "10 Jahre Waldenserweg" - Heute vor 10 Jahren (am 13.09.2015) wurde das Waldenserdenkmal und der Waldenserweg feierlich eingeweiht.
Hier finden Sie unsere Bilderserie von der Feierlichkeit - Auch auf der Seite des Vereins Hugenotten- und Waldenserpfad e.V. finden Sie einen Film und Fotos unserer Ausstellung: https://hugenotten-waldenserpfad.eu/kultur-entdecken/wurzeln-schlagen-menschen-und-pflanzen-im-exil
🌱 Wanderausstellung „Wurzeln schlagen – Menschen und Pflanzen im Exil“ 🌱
Wir sagen von Herzen DANKE 🙏
✨ Danke an die rund 700 Besucherinnen und Besucher, die unsere Ausstellung gesehen haben.
✨ Danke an den Verein Hugenotten- und Waldenserpfad für die interessante Ausstellung.
✨ Danke an die Evangelische Gemeinde Bergdörfer für die Nutzung der Waldenserkirche.
✨ Danke an alle Helferinnen und Helfer, die mit angepackt haben.
✨ Danke für die Leihgaben vom Badischen Schulmuseum und vom Bauernmuseum Graben.
✨ Danke an unsere Unterstützer: die Bergdorf-Profis, Edeka Piston und die Bäckerei Nussbaumer.
Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen 💚
Euer Waldenserverein Palmbach e. V.
Wanderausstellung beleuchtet Kochkultur und eingeführte Pflanzen der Hugenotten und Waldenser im Exil
Der Waldenserverein Palmbach e. V. zeigt vom 23. August bis 14. September 2025 in der Waldenserkirche Karlsruhe-Palmbach die vom Hugenotten- und Waldenserpfad e. V. erstellte internationale Wanderausstellung „Wurzeln schlagen – Menschen und Pflanzen im Exil“.
Die Ausstellung präsentiert und interpretiert die Beiträge hugenottischer und waldensischer Glaubensflüchtlinge zur Kulturgeschichte von Acker- und Gartenbau, Ernährung und Kochkultur. Sie zeigt den Einfluss der europäischen Geschichte auf die Entwicklung der Kulturlandschaft sowie der Alltagskultur in Küche, Garten und Landwirtschaft.
Hugenotten und Waldenser erfuhren im 17. Jahrhundert als protestantische Minderheiten im katholischen Frankreich unter König Ludwig XIV. (1638–1715) zunehmende Unterdrückung und Verfolgung. Mit dem Widerruf des Edikts von Nantes im Jahr 1685 verloren sie das Recht auf freie Religionsausübung und alle Bürgerrechte. Daraufhin flohen mehr als 200.000 Hugenotten aus Frankreich und tausende Waldenser aus Norditalien. Viele ließen sich in deutschen Fürstentümern nieder.
Die Palmbacher Waldenser, einst arme Bergbauern aus dem Chisonetal, lebten ursprünglich von dem, was sie in den Bergen anbauen konnten. Als sie 1701 in Grünwettersbach und Untermutschelbach ankamen, brachten sie nicht nur ihre Sprache und ihren waldensisch geprägten Glauben mit, sondern auch neue kulturelle Bräuche und kulinarische Vorlieben.
Für die Präsentation in Palmbach wurde die Ausstellung um Aspekte der lokalen Geschichte ergänzt. Gezeigt wird eine begleitende Fotoausstellung zur früheren Landwirtschaft in Palmbach. Während ihnen in ihrer Heimat die Ausübung der Religion verwehrt wurde, fanden die Glaubensflüchtlinge in Palmbach, das damals zu Württemberg gehörte, freie Religionsausübung und wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten. So gründeten sie am Rand der Grünwettersbacher Gemarkung die Waldenserkolonie Palmbach. Die Neuankömmlinge prägten den Ort durch Sprache, Religion, europäische Netzwerke, wirtschaftliche Beziehungen und handwerkliches Können nachhaltig. Bis heute sind Spuren dieser Geschichte sichtbar. So lassen sich etwa die Vorfahren des Lebensmittelhändlers Piston auf die waldensischen Ansiedler von Palmbach und Untermutschelbach zurückführen. Auch die Bäckerei Nussbaumer in Waldbronn verweist mit ihrem beliebten Waldenserbrot auf diese historische Verbindung. In der Ausstellung haben wir ein zusätzliches Angebot mit Maulbeer-Marmelade.
Die Verbreitung von Pflanzen, Techniken und Erfindungen steht in direktem Zusammenhang mit Reformation, Aufklärung und den Wegen des Exils. Die Hugenotten- und Waldenserküche trug wesentlich dazu bei – aus der Notwendigkeit heraus, sich im Exil selbst zu versorgen und heimische Kulturpflanzen unter neuen Bedingungen zu kultivieren. Viele von ihnen waren geschickte Gärtner und mutige Erfinder. Zudem verbreiteten sie durch den Handel mit pflanzlichen Erzeugnissen neue Kulturen in den Zufluchtsländern.
Ergänzende Berichte: Stele 12 "Maulbeerbäume und Seidenraupenzucht", "Der Tabakanbau in Palmbach" - "Die Kartoffeln und das Waldenserbrot" - "EDEKA-Piston, Abstammung der Waldenserfamilien Piston, Raviol, Granget und Konstandin" - Koch- und Backrezepte der Waldenser"
Die Wanderausstellung ist bis Sonntag, 14. September 2025 täglich von 10 bis 18 Uhr in der Waldenserkirche zu sehen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Termine für Führungen durch die Ausstellung werden auf der Webseite www.waldenserweg.de bekanntgegeben. Zum Abschluss findet am 14. September vormittags ein Gottesdienst und nachmittags eine Führung durch den Waldenserort Palmbach auf dem Waldenserweg statt.
Der Hugenotten- und Waldenserpfad e. V. wurde 2009 gegründet. Der Waldenserverein Palmbach e. V. ist ein junger Verein, der im Jahr 2024 ins Leben gerufen wurde. Infomaterial zur Ausstellung und über die Waldenser liegt vor Ort aus.
Wir danken dem Verein Bergdorf-Profils e. V. für die finanzielle Unterstützung zur Durchführung der Ausstellung.
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